Ärztlicher Bereitschaftsdienst oder Notaufnahme?
Ein Sportunfall am Abend oder Ohrenschmerzen, die sich am Wochenende verschlimmern: Viele Menschen suchen die Notaufnahme eines Krankenhauses auf, wenn die Hausarztpraxis geschlossen ist. Dorthin sollte man sich aber nur bei lebensbedrohlichen Beschwerden wenden. Hierüber berichtet aponet.de, das offizielle Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen, in einer Pressemitteilung.
In anderen Fällen, die keinen Aufschub zulassen, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst die richtige Adresse. Im Zweifelsfall kann man sich unter der Telefonnummer 116 117 beraten lassen.
Kinder ab einem Jahr und Erwachsene können sich außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden, wenn Beschwerden oder Verletzungen zwar nicht lebensbedrohlich sind, aber schnell behandelt werden müssen. Dazu zählen z. B. Verstauchungen, entzündete Insektenstiche, starke Hautausschläge, Ohrenschmerzen oder ein Harnwegsinfekt.
Die Notaufnahme oder ein Notruf sind dagegen in folgenden Situationen angebracht:
- Brustschmerzen, die Anzeichen eines Herzinfarkts sein könnten
- Bewusstlosigkeit
- Starke Bauchschmerzen und/oder Erbrechen von Blut
- Starke Atembeschwerden
- Fieber über 40°C
- Schwere Kopfverletzungen
- Schwere Verbrennungen
- Mögliche Schlaganfallsymptome, z. B. plötzliche Schwierigkeiten beim Sprechen und Denken
- Vergiftungen
- Suizidversuch
- Komplikationen in der Schwangerschaft
- Körperliche oder sexuelle Übergriffe und Misshandlungen
- Tiefe Wunden oder offene Knochenbrüche
Ein Besuch in der Notaufnahme eines Krankenhauses oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst kann den Hausarzt aber nicht ersetzen: Insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck ist es wichtig, regelmäßig einen Arzt aufzusuchen, der die persönliche Krankengeschichte gut kennt.
Veröffentlicht am:
Quelle: Jürgen Stüwe