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Gleichberechtigung: Frauen verdienen immer noch weniger als Männer

Im Jahr 2020 haben Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdient als Männer. Dennoch ist ein Rückgang beim Gehaltsunterschied zu verzeichnen. Das geht aus der Verdienststrukturerhebung hervor, über die das Statistische Bundesamt anlässlich des Equal Pay Day in einer Pressemitteilung. berichtet.

Im Jahr 2020 haben Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdient als Männer. Dennoch ist ein Rückgang beim Gehaltsunterschied zu verzeichnen. Das geht aus der Verdienststrukturerhebung hervor, über die das Statistische Bundesamt anlässlich des Equal Pay Day in einer Pressemitteilung berichtet.

Laut der Verdienststrukturerhebung verdienten Frauen im Jahr 2020 mit durchschnittlich 18,62 Euro brutto in der Stunde 4,16 Euro weniger als Männer (22,78 Euro). 2019 hatte die Differenz 4,28 Euro betragen. Dabei fiel das sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2020 in Ostdeutschland mit 6 Prozent viel geringer aus als in Westdeutschland (20 Prozent). Bei diesem Wert wird der Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitnehmerinnen miteinander verglichen. Er erfasst auch den Teil des Verdienstunterschieds, der beispielsweise durch unterschiedliche Berufe oder Karrierestufen verursacht wird.

Nach den Ergebnissen sind 71 Prozent des Verdienstunterschieds zwischen Männern und Frauen strukturbedingt erklärbar – also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen erreichen. Auch arbeiten sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs und verdienen deshalb im Durchschnitt pro Stunde weniger. So war im Jahr 2019 in Deutschland fast jede zweite erwerbstätige Frau (47 Prozent) im Alter von 20 bis 64 Jahren in Teilzeit tätig. Unter den Männern betrug dieser Anteil nur 9 Prozent. Der überwiegende Teil der in Teilzeit arbeitenden Frauen gab als Hauptgrund die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen (31 Prozent) beziehungsweise andere familiäre oder persönliche Verpflichtungen (17 Prozent) an.

Die verbleibenden 29 Prozent des Verdienstunterschieds entsprechen dem sogenannten bereinigten Gender Pay Gap. Darunter versteht man den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien. Strukturbedingte Faktoren sind hier also weitgehend herausgerechnet. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch unter der Voraussetzung vergleichbarer Tätigkeit und äquivalenter Qualifikation im Jahr 2018 pro Stunde 6 Prozent weniger als Männer. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Unterschiede geringer ausfielen, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analysen zur Verfügung stünden, vor allem Angaben zu Erwerbsunterbrechungen.

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Veröffentlicht am:
Quelle: Jürgen Stüwe