Hitzeschutz bei chronisch Kranken, Senioren und Babys
Kategorie: Hitze - Schutz
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Bestimmte Gruppen gilt es während Hitze besonders zu schützen, dazu zählen ältere Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen sowie Babys und Kleinkinder.

Hitzeschutz bei chronisch Kranken, Senioren und Babys
Hitzeschutz für chronisch Kranke
Wer an einer chronischen Krankheit leidet, sollte bei heißen Temperaturen besonders gut auf seinen Körper hören. Denn jede gesundheitliche Einschränkung hat ihre eigenen Facetten und muss entsprechend beachtet werden.
Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, die unter die Rubrik „chronisch“ fallen. Doch auch hier gibt es einige, bei denen besondere Vorsicht gilt. Dazu gehören vor allem:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzschwäche, Bluthochdruck)
Lungenerkrankungen (z.B. COPD, Asthma)
Diabetes mellitus
Nierenerkrankungen
Neurologische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen in Verbindung mit Psychopharmaka
Demenz, da Hitze oft nicht erkannt oder kommuniziert wird
In diesem Artikel führen wir diverse Maßnahmen auf, wie man sich bei besonders großer Hitze verhalten sollte. Alle Tipps und Empfehlungen bieten natürlich keine Gewähr – deshalb: Bei Unwohlsein und in Zweifelsfällen konsultieren Sie immer einen Arzt.
Medikamente überprüfen
Manche Medikamente erhöhen die Hitzesensibilität (z. B. harntreibende Mittel, Betablocker, Neuroleptika). Einige Medikamente können bei starker Hitze anders wirken. Wichtig: Mit Ärzten oder Apotheker besprechen, ob Anpassungen nötig sind – niemals eigenmächtig absetzen!
Ausreichend und regelmäßig trinken
Mindestens. 1,5 bis –2 Liter täglich, bei Hitze oft mehr (in Absprache mit dem Arzt, z. B. bei Herzoder Nierenproblemen).
Mineralwasser, verdünnte Säfte oder ungesüßter Tee – regelmäßig über den Tag verteilt.
Trinkplan führen, wenn das Durstgefühl fehlt oder Medikamente entwässern.
Kühlen – aber richtig
Wohnung frühmorgens und abends lüften, tagsüber abdunkeln.
Kühle Duschen, Fußbäder oder feuchte Tücher bringen Erleichterung.
Keine körperliche Anstrengung zur Mittagszeit – lieber morgens oder abends aktiv sein.
Warnzeichen ernst nehmen
Schwindel, Schwäche, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Verwirrtheit oder Übelkeit können auf Überhitzung oder Kreislaufprobleme hinweisen.
Frühzeitig pausieren, abkühlen und ggf. medizinische Hilfe rufen.
Hitzeschutz für Säuglinge und Babys
Ausreichend Flüssigkeit
Stillbabys: Häufiger stillen – Muttermilch reicht in der Regel aus, zusätzliche Flüssigkeit ist meist nicht nötig (außer in Absprache mit dem Kinderarzt).
Flaschennahrung: Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt anbieten. Bei älteren Säuglingen (ab ca. 6 Monaten): Zusätzlich etwas abgekochtes Wasser oder ungesüßten Tee anbieten.
Hitzestau vermeiden
Babys niemals im Auto zurücklassen – auch nicht für wenige Minuten! (Das gilt natürlich auch für Hunde!)
Keine Plastikeinlagen im Kinderwagen oder Autositz verwenden – sie stauen die Hitze.
Für Schatten sorgen: Sonnenschirm oder ein spezielles UV-Verdeck für den Kinderwagen nutzen.
Warnzeichen ernst nehmen
Auffällige Unruhe, starke Müdigkeit, heiße oder trockene Haut, Trinkverweigerung oder ungewöhnlich wenig nasse Windeln können Anzeichen für Überhitzung oder Dehydrierung sein.
Bei Fieber, Erbrechen oder Schläfrigkeit unbedingt ärztliche Hilfe holen!
Ein abschließender Hinweis: Weniger ist oft mehr – lieber öfter kühlen (z. B. mit lauwarmem Waschlappen) und regelmäßig beobachten, ob das Baby schwitzt oder friert.
Hitzeschutz für Senioren
Natürlich gelten viele Ratschläge zum Umgang mit großer Hitze für eine breite Bevölkerungsgruppe, dennoch gibt es einige Tipps, die speziell für Senioren eine tolle Unterstützung an den heißen Tagen sind.
Kleinere Mengen trinken – aber häufiger
So sollten ältere Menschen beim Trinken darauf achten, kleine, häufigere Flüssigkeitsmengen zu sich zu nehmen, statt großer Mengen auf einmal. Dadurch wird verhindert, dass der Körper die Flüssigkeit zu schnell wieder ausscheidet und es sorgt für eine kontinuierliche Hydration.
Medikamente überprüfen lassen
Viele ältere Menschen nehmen Medikamente ein, die die Temperaturregulation beeinflussen (z. B. Entwässerungstabletten, Blutdruckmittel). Diese können bei Hitze zu Problemen führen (z. B. Kreislaufbeschwerden, Elektrolytstörungen). Hier gilt auf jeden Fall: Medikamentenplan mit Hausarzt oder Apotheke durchgehen – nie selbst absetzen!
Körpersignale ernst nehmen
Symptome wie Schwindel, Schwäche, Kopfschmerzen, trockene Haut, Verwirrtheit oder plötzliche Müdigkeit können Anzeichen für eine Überhitzung sein. Bei Auffälligkeiten steht schnelles Handeln auf dem Plan. Dazu gehören: Sofort kühlen, trinken und ggf. medizinische Hilfe rufen.
Soziale Unterstützung
Viele ältere Menschen leben allein und brauchen bei Hitzewellen eine besondere Aufmerksamkeit. Das ist nicht immer leicht zu organisieren. Hier können Nachbarn, Angehörige oder auch ambulante Dienste eine echte Hilfe sein. Diese können regelmäßig nach dem Rechten sehen und die Senioren somit gut unterstützen.
Ein Tipp: Telefonketten oder Nachbarschaftshilfen können eine Alternative sein, die schnell in die Wege geleitet werden kann und Sicherheit gibt.
