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Insektenstiche im Sommer

Kategorie: Hitze - Insekten

Lesedauer: 6 Minuten

Quelle: https://dermanostic.com/hautmagazin/insektenstiche-von-harmlos-bis-gefaehrlich

Veröffentlicht am:

Mücken, Zecken und Wespen sind typische Sommerbegleiter – doch was ist zu tun, wenn es zu einem Stich kommt? Nicht jeder Insektenstich ist gleich: Manche lösen nur kurz Juckreiz aus, andere können zu allergischen Reaktionen oder Infektionen führen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Insektenstiche erkennen, behandeln und im besten Fall vermeiden kannst – inklusive Tipps zur Hautpflege und Informationen, wann ärztlicher Rat nötig ist.

Insektenstiche im Sommer: Wann harmlos – wann riskant?

Warum werden manche Menschen häufiger gestochen?

Wer im Sommer besonders oft gestochen wird, kennt das Gefühl: Während andere ungestört schlafen, erwacht man selbst mit zahlreichen juckenden Stellen. Der Grund dafür liegt unter anderem am individuellen Körpergeruch, der auf Mücken eine besondere Anziehungskraft haben kann. Auch die Blutgruppe spielt möglicherweise eine Rolle – so werden Menschen mit Blutgruppe 0 Studien zufolge öfter gestochen. Parfum und stark duftende Pflegeprodukte wirken dabei leider nicht abschreckend – im Gegenteil, sie können Insekten zusätzlich anlocken.

Was passiert bei einem Insektenstich?

Insekten wie Mücken oder Zecken geben beim Stechen Substanzen ab, die das Blut am Gerinnen hindern, damit sie es leichter aufnehmen können. Der Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung von Histamin, was typischerweise zu Juckreiz, Schwellung und Rötung führt. Diese Abwehrreaktion ist grundsätzlich harmlos, kann aber – je nach Empfindlichkeit – unterschiedlich stark ausfallen.

Erste Hilfe: Was tun nach dem Stich?

So solltest Du nach einem Stich vorgehen:

  • Stachel oder Zecke entfernen: Zecken möglichst vollständig und schnell mit einer geeigneten Zeckenzange herausziehen – bei Unsicherheit ärztlich entfernen lassen. Andere Insektenstachel lassen sich oft mit einer sauberen Pinzette herauslösen. Mehr dazu in unserem Beitrag Zecken-Wissen.

  • Desinfektion: Die Stichstelle gründlich reinigen und desinfizieren, um Entzündungen vorzubeugen.

  • Nicht kratzen! Auch wenn es schwerfällt – Kratzen verschlimmert die Symptome und erhöht das Infektionsrisiko.

Was lindert den Juckreiz?

Zur Beruhigung der Haut stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • Kälte: Ein Kühlpad hilft gegen Schwellung und Juckreiz.

  • Hitze: Elektronische Hitzestifte (erhältlich in Apotheke oder Drogerie) können das Insektengift durch Wärme neutralisieren. Vorsicht bei Kindern – hier besteht Verbrennungsgefahr!

  • Hausmittel: Aloe-Vera-Gel wirkt angenehm kühlend und beruhigend.

Medizinische Hilfe bei stärkeren Reaktionen

Wenn Hausmittel nicht ausreichen, können Präparate aus der Apotheke helfen:

  • Antihistaminika: Als Gel oder Creme direkt aufgetragen, lindern sie Juckreiz und Schwellungen. Bei ausgeprägten Reaktionen sind auch Tabletten eine Option.

  • Cortisonhaltige Salben: Bei starken Entzündungen oder größeren Hautreaktionen kann Cortison helfen – diese sind ggf. verschreibungspflichtig.

  • Antibiotika: Wenn sich die Stichstelle infiziert, z. B. bei Symptomen einer Wundrose (Erysipel), ist unter Umständen eine antibiotische Behandlung notwendig.

Wann sollte ärztlich abgeklärt werden?

In den meisten Fällen sind Insektenstiche unproblematisch. Eine ärztliche Untersuchung ist jedoch sinnvoll, wenn:

  • die Beschwerden (Schwellung, Rötung) sich über die Stichstelle hinaus ausbreiten,

  • die Haut übermäßig warm wird oder sich eitrig verändert,

  • nach einem Zeckenbiss eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle auftritt (Hinweis auf Borreliose),

  • Sie sich unsicher sind, ob eine Infektion vorliegt.

Notfall erkennen: Anaphylaktischer Schock

Treten nach einem Stich Atemnot, Schwindel, Übelkeit oder Kreislaufprobleme auf, kann es sich um einen allergischen Schock handeln. In diesem Fall ist sofort ein Notruf unter 112 erforderlich. Bei bekannten Allergien ist das Mitführen eines Notfallsets (z. B. Adrenalin-Autoinjektor) wichtig. Vorsicht ist auch geboten bei Stichen im Gesicht, Mund oder Hals – hier kann eine Schwellung die Atmung behindern.

So schützen Sie sich vor Insektenstichen

Ein wirksamer Schutz besteht darin, lange und helle Kleidung zu tragen, da diese für Insekten schwerer zu durchdringen ist. Auch das Anbringen von Insektenschutzgittern an Fenstern sowie die Nutzung von Moskitonetzen über dem Bett kann verhindern, dass Insekten in Wohnräume gelangen oder den Schlaf stören. Zusätzlich bieten Insektensprays eine effektive Möglichkeit zur Abwehr. Diese werden in der Regel direkt auf die Haut aufgetragen, sollten jedoch mit Bedacht verwendet werden – insbesondere bei empfindlicher Haut oder bei Kindern ist auf die Auswahl geeigneter Produkte zu achten. Eine gute Alternative stellen Sprays dar, die speziell für die Anwendung auf Kleidung konzipiert sind.

Neben mechanischem und chemischem Schutz spielt auch das eigene Verhalten eine wichtige Rolle. Insekten halten sich bevorzugt in der Nähe von Gewässern auf und sind besonders in den Abendstunden aktiv. Wer Stichen vorbeugen möchte, sollte daher entsprechende Orte in dieser Zeit möglichst meiden. Auch bestimmte Gerüche können Insekten anziehen – dazu zählen nicht nur Schweiß und Parfüm, sondern auch süße Lebensmittel oder Getränke. Es empfiehlt sich daher, stark duftende Pflegeprodukte zu vermeiden und Speisen sowie Getränke im Freien stets gut abzudecken.

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